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Karriere _ Forum: Bewerbungstipps
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Karriere-Forum: Bewerbungstipps
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Die Entscheidung liegt beim Esel: Tipps zum
Assessmentcenter
Ein Assessmentcenter begegnet
Ihnen auf Ihrem
Karriereweg nicht unbedingt
nur beim Bewerbungsverfahren
zum Berufseinstieg. Gerne
wird dieses Auswahlverfahren
auch für die interne Besetzung,
zum Beispiel
von Führungspositionen,
verwendet.
Was ist ein Assessmentcenter?
Endlich hat das Bewerbungsschreiben Erfolg
gehabt. Eine Einladung zum Vorstellungsgespräch
liegt auf Ihrem Tisch. Doch was lesen Sie
da: Wir laden Sie herzlich zum Assessmentcenter
ein. Was ist das nun wieder!!
Vorläufer des Assessmentcenter oder kurz
AC finden sich bereits bei Pythagoras, der
ein strukturiertes Auswahlverfahren bei Anwärtern
auf seine Gefolgschaft anwendete. Im 17.
Jahrhundert fand es seinen Weg in die Armee
und diente zur Offiziersauswahl in Amerika.
In den 50er Jahren hielt es Einzug in die
Unternehmen, zunächst wieder in den USA.
Seit Mitte der 70er Jahre wird es auch in
Deutschland zur Personalauswahl eingesetzt.
Viele namhafte Unternehmen setzen seither
dieses Auswahlverfahren bei Führungskräften
aber auch vermehrt zur Auswahl des Führungskräftenachwuchses
gerne ein.
Was unterscheidet das AC denn nun vom klassischen
Vorstellungsgespräch. Zunächst einmal werden
Sie nicht alleine geprüft, sondern in einer
Gruppe bis zu 12 Personen. Ein bis zwei Tage
werden Sie bei einem AC geprüft. Permanent,
selbst beim abendlichen gemütlichen Beisammensein,
befinden Sie sich unter ständiger Beobachtung.
Das ist Stress pur. Aber auch eine Chance.
In einem klassischen Vorstellungsgespräch
bleiben Ihnen gerade einmal ein bis zwei
Stunden, um sich zu profilieren. Geht etwas
schief, bleibt wenig Zeit für eine Korrektur.
Im Assessmentcenter können Sie einen Patzer
wieder korrigieren.
In einem AC geht es immer um das „wie“: Wie
gehen Sie an ein Problem an. Wie entwickeln
Sie einen Lösungsansatz. Wie diskutieren
Sie. Wie behaupten Sie sich im Team. Wie
reagieren Sie auf Stress usw. Bei den einzelnen
Aufgaben des AC wie zum Beispiel Diskussionen,
Fallstudien, Vorträge, Rollenspiele, Tests
und Interviews werden Sie von einem Beobachter-Team
unter die Lupe genommen. Diese Beobachter
entscheiden letztendlich über Ihre Person.
Daneben steuert ein Moderator den Gesamtablauf
des AC. Er ist derjenige, der das AC vorbereitet
und die Übungen gegebenenfalls auch zusammengestellt
hat und nicht selten auch versucht, die Veranstaltung
etwas aufzulockern.
Wie kann man sich auf ein Assessmentcenter
vorbereiten?
Zunächst einmal sollten
Sie locker bleiben.
Ein AC ist nicht die unheimliche
Begegnung
der dritten Art, wie es
manche Bewerbungshandbücher
gerne dargestellen. Da
es sich in einer Gruppe
auch um Kandidaten aus
unterschiedlichen
Fachgebieten handeln kann,
sind die Themen
zu den einzelnen Aufgaben
meist aus allgemeinen
betriebswirtschaftlichen
oder gesellschaftspolitischen
Bereichen. Um auch mitdiskutieren
zu können,
ist die Lektüre von entsprechenden
Zeitungen
und Zeitschriften empfehlenswert.
Ihre Beobachter
sind Menschen. Das bedeutet,
der Sympathiefaktor
spielt unweigerlich auch
beim AC eine große
Rolle und entscheidet mit.
Ängstlich und
verkrampft oder aufgesetzte
Coolness erzeugen
eher Antipathie. Seien
Sie natürlich und
immer Sie selbst.
Wie läuft ein Assessment-Center ab?
Die meisten ACs laufen nach folgendem Schema
ab: Erläuterung des AC und Bekanntgabe des
Zeitplans. Moderator und Beobachter stellen
sich vor. Dann stellen Sie sich vor. Danach
beginnen die Übungen, z.B. Gruppendiskussion,
danach Kaffeepause, dann kombinierte Einzel-
und Gruppenübungen oder Fallstudien, Mittagessen.
Als nächstes Rollenspiele, zum Beispiel Verkaufsverhandlungen,
Kaffeepause und zum Abschluss des ersten
Tages eine Präsentation. Abends steht meistens
ein gemeinsames Abendessen und eine Unternehmenspräsentation
auf dem Programm. Am zweiten Tag des AC werden
Sie häufig mit Interviews sowie auch mit
Tests konfrontiert. Dann beraten sich die
AC-Beobachter untereinander. Abschluss bildet
dann das mit Bangen erwartete Feedback. Hier
wird Ihnen dann mitgeteilt, ob Sie es geschafft
haben. Falls nicht, nutzen Sie die Gelegenheit,
um nach den Hintergründen zu fragen. Auch
aus einem nicht bestandenen AC kann man viele
interessante Aspekte für sich selbst mit
nach Hause nehmen. Und Kopf hoch, wenn Sie
nicht zu den Kandidaten gehören, heißt das
noch lange nicht, dass Sie nicht qualifiziert
sind. Jedes Unternehmen setzt andere Schwerpunkte
bei der Personalauswahl. Es ist wie beim
Topf, der den passenden Deckel benötigt.
Mit dem AC hofft das Unternehmen einen Struktur
in die Suche zu bekommen.
Neben einer Vielzahl von Literatur zum AC
ist es immer von Vorteil, wenn man die Gelegenheit
wahrnimmt, ein Probe-AC ohne Druck mitzumachen.
Unternehmen bieten Probe-AC im Rahmen von
Jobmessen oder über Studenteninitiativen
an.
Aber wie ist denn das nun mit dem Esel? Tja,
das ist das Beispiel zum Schluss: Kandidaten
eines ACs sollten sich in die Rolle des Pressesprechers
im Bundestag versetzen. Ein neues Gesetz
wurde verabschiedet. Dieses Gesetz soll nun
der Presse überzeugend dargelegt werden.
Das Gesetz lautet: „Jede Familie in Deutschland
muss ab sofort einen Esel halten“. Die Kandidaten
hatten 10 Minuten Vorbereitungszeit und dann
folgte ein Vortrag von vier Minuten pro Kandidat.
Also dann mal los! Die Zeit läuft.
Autor: Dipl.-Ing. (FH) Angela Schütte M.A.


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Der Messeknigge - Erfolgreiche Gespräche
auf der Jobmesse
1. Warum eine Jobmesse
besuchen?
Wer sein Studium beendet hat, steht meist
recht verloren vor den Stellenanzeigen. Knappe
Jobbeschreibungen sagen wenig Konkretes über
die ausgeschriebene Stelle. Glanzvolle Darstellungen
im Internet oder in Karrieremagazinen als
weitere Informationsquelle bleiben oft vage
oder suggerieren eine ideale Arbeitswelt
in perfekten Unternehmen. Besonders dem Berufseinsteiger
wird nicht immer klar, was sich wirklich
hinter dem Job und dem Unternehmen verbirgt.
Erst, wenn die Hürde der schriftlichen Bewerbung
genommen ist und eine Einladung zum Vorstellungsgespräch
ansteht, können Fragen fundiert geklärt werden.
Für den Bewerber ist es dann besonders bitter,
wenn er feststellt, dass das Unternehmen
so gar nicht seinen Erwartungen entspricht.
Besonders in Zeiten der Krise sollte der
Bewerber die Chance nutzen, möglichst effektiv
und frühzeitig potentielle Arbeitgeber kennenzulernen.
Nicht nur, um für sich interessante Unternehmen
ausfindig zu machen, sondern auch, um rechtzeitig
ein Netzwerk zu bilden und den Fuß zum Berufseinstieg
oder -umstieg in der Tür zu haben.
Am besten ist dieses Networking im Gespräch
möglich. Denn nur hier können alle relevanten
Fragen gestellt werden und als Bewerber bietet
sich die Chance sich gleich ins rechte Licht
zu rücken.
Im Gespräch lernen Sie als Bewerber die Menschen
kennen, mit denen ich vielleicht später im
Team arbeiten, Probleme lösen und neue Konzepte
entwickeln werden. Sind sie sympathisch?
Die Sympathie spielt eine nicht zu unterschätzende
Rolle bei der Jobsuche und der Bewerberauswahl.
Nicht nur der Bewerber sucht sympathische
Kollegen, sondern auch das Unternehmen sucht
Mitarbeiter, die in die Sympathiestruktur
des Unternehmens passen, ganz unabhängig
von der Qualifikation. Einen Eindruck gewinnen,
kann auch das Unternehmen nur im Gespräch,
nicht durch Bewerbungsunterlagen.
Für dieses erste Beschnuppern und Kennenlernen
ist die Jobmesse ideal. Bewerber und Unternehmen
können im lockeren Rahmen und zwanglos miteinander
reden, sich kennenlernen und Informationen
austauschen. Fragen stehen hier absolut im
Vordergrund.
2. Was bietet eine Jobmesse?
Eine Jobmesse ist ein Paradies für Jobsuchende.
Wo hat der Bewerber sonst die Gelegenheit
viele Unternehmen auf einen Schlag nach Job-
und Karrieremöglichkeiten zu befragen? Hier
können Vergleiche unmittelbar gezogen werden
und Fragen über Fragen gestellt werden. Zum
Beispiel können Absolventen die Einstiegsprogramme
hinterfragen und mit den eigenen Karrierevorstellungen
vergleichen. Berufsumsteiger mit Veränderungsplänen
können diese anhand Möglichkeiten am Arbeitsmarkt
ausloten.
Neben den Gesprächen direkt am Messestand,
für die keine Anmeldung benötigt wird, bieten
einige Jobmessen auch die Möglichkeit von
Einzelgespräche, die vorab vereinbart werden
können. Interessenten müssen sich hierfür
meist vorab bewerben. Diese Gespräche können
mit einem ersten Vorstellungsgespräch verglichen
werden, da dem Unternehmen die Bewerbungsunterlagen
bereits vorliegen. Ist man nicht unter den
Auserkorenen, heißt das aber noch lange nicht,
dass das Unternehmen kein Interesse hat.
Ein Gespräch am Messestand kann und sollte
immer gesucht werden. Um eine Jobmesse optimal
für sich nutzen zu können, ist jedoch eine
gute Vorbereitung nötig.
3. Mit guter Vorbereitung
zu erfolgreichen
Gesprächen
3.1. Messetage planen
Ein Messekatalog wird manchmal bereits im
Vorfeld z.B. an der Hochschule verteilt.
Aber auf jeden Fall können im Internet Informationen
über ausstellende Unternehmen abgefragt werden.
Jobmessen bieten neben den Messeständen meist
noch ein umfangreiches Rahmenprogramm mit
Vorträgen und Unternehmenspräsentationen.
Deshalb ist eine zeitliche Planung immer
eingeplant werden. Deshalb ist es ratsam
genügend Zeitpuffer vorzusehen. Hauptandrang
ist meist am späten Vormittag bis zum frühen
Nachmittag.
„Der frühe Vogel fängt den Wurm.“ Dieses
Sprichwort gilt auch für die Jobmesse. Wer
morgens kommt, trifft auf ausgeruhte und
motivierte Unternehmensvertreter, die noch
Lust auf Gespräche haben. Nutzen Sie diesen
Vorteil. Rahmenveranstaltungen können in
Pufferzeiten eingebaut werden oder bieten
sich eher für den späteren Nachmittag an,
wenn alle interessanten Unternehmen besucht
worden sind. Planen Sie auch Zeit ein, in
der Sie sich Notizen zu geführten Gesprächen
machen und sich auf das nächste Gespräch
vorbereiten.
3.2. Unternehmensrecherche
und Fragen
Dem Messekatalog und dem Internet können
Sie erste Informationen zu den ausstellenden
Unternehmen entnehmen. Sie sollten unbedingt
auch die Webseite des Unternehmens studieren
und ggf. sogar interessante konkrete Stellenangebote,
die Sie dort finden, mit auf die Messe nehmen.
Wer sich nicht vorbereitet, riskiert auf
der Jobmesse nur Standardantworten von Unternehmensvertretern
und bekommt meist lediglich die Informationen,
die auch im Internet zu lesen sind. Es wird
sehr schnell von den Unternehmensvertretern
registriert, ob Sie sich vorab informiert
haben oder einfach nur einmal so vorbei schauen.
Sie sollten also mit möglichst vielen konkreten
Fragen auf die Messe gehen. Spickzettel sind
erlaubt. Deshalb können Sie alle Fragen,
die Sie an die Unternehmen richten möchten,
aufschreiben und die Notizen zum Gespräch
mitnehmen. Vorteil ist, dass Sie damit dem
Gespräch eine Struktur geben. Auch wird Ihnen
später einen Vergleich zwischen den Unternehmen
erleichtert, wenn Sie bestimmte Punkte bei
allen abfragen. Gerne können Sie sich während
des Gespräches auch Notizen machen. Dies
gilt bei Gesprächen am Messestand, aber auch
bei den Einzelgesprächen, obwohl diese im
Charakter mehr einem Vorstellungsgespräch
ähneln.
Bei beiden Gesprächstypen stehen von Ihrer
Seite die Informationsbeschaffung und die
Beantwortung Ihrer Fragen im Vordergrund.
Gerade wegen des wieder ganz guten Arbeitsmarktes
für junge Akademiker sollten Sie die Jobangebote
und die Möglichkeiten im Unternehmen für
sich genau prüfen und nicht beim erst besten
Angebot gleich zuschlagen. Bleiben Sie Ihren
Wünschen und Visionen treu und legen Sie
mit dem Berufseinstieg die Weichen für Ihre
persönlichen Karriereziele. Denn das Fundament
auf welches Sie die Karriereleiter stellen,
sollte gerade zu Beginn das Richtige sein.
Um einen solchen Weg gehen zu können, bietet
die Messe die Möglichkeit, sich über die
Entwicklungsmöglichkeiten zu informieren
und genau herauszufinden, welche Erfahrungen
und Fähigkeiten für Ihren Bereich relevant
sind.
Nicht alle Branchen waren gleichermaßen von
der Krise betroffen und haben sich somit
auch ganz unterschiedlich von ihr erholt.
Auf der Jobmesse können Sie in kurzer zeit
ganz unterschiedliche Branchen und Karrierewege
erkunden. Welche Aufgaben hat der Ingenieur
oder Naturwissenschaftler beim Unternehmensberater?
Kann ich meine Fachkenntnisse aus dem Studium
anwenden und erweitern, um später wieder
in ein Industrieunternehmen einzusteigen?
oder Werde ich hier optimal auf zukünftige
Führungsaufgaben vorbereitet und kann damit
einen anderen interessanten Karriereweg einschlagen?
Wer jetzt den Job wechseln möchte oder muss,
kann sich durch die momentane Konjunkturlage
verbessern. Innovative Köpfe brauchen die
Unternehmen gerade jetzt. Deshalb gilt neben
den umfassenden Fragen zum Unternehmen und
passenden Stellenangeboten, natürlich auch
die optimale Darstellung der eigenen Person.
3.3. Erfolgreiche Selbstdarstellung auf der
Jobmesse
Sich im Vorfeld auf die Unternehmen vorbereiten
und mit Fragen an die Unternehmen auf die
Messe gehen, ist ein wichtiger Punkt. Der
andere ist eine gelungene Selbstdarstellung.
„You never get a second chance for your first
impression”. Nehmen Sie sich diesen Ausspruch
zu Herzen. Auf einer Jobmesse, wie werden
Sie auf Unternehmensvertreter stoßen, die
über Ihr Fortkommen im Bewerbungsprozess
entscheiden werden. Sympathie ist ein nicht
zu unterschätzender Faktor, wie zu Beginn
schon bemerkt wurde. Nicht umsonst bestätigen
mir erfahrene Personaler immer wieder, dass
sich Bewerbungsgespräche oft in den ersten
fünf Minuten entscheiden. Neben all dem Fachwissen
und Qualifikation, die Sie mitbringen, muss
einfach Ihre „Nase“ zum Unternehmen passen.
Im Grunde genommen will aber nicht nur das
Unternehmen, sondern auch Sie im Gespräch
feststellen, ob sie zueinander passen. Die
Gespräche auf der Messe bieten hierfür einen
lockeren und unverbindlichen Rahmen, das
herauszufinden. Eine effektive Selbstdarstellung
schüttelt kaum ein Bewerber aus dem Ärmel.
Vorbereitung ist auch hier notwendig.
Unternehmen suchen zielorientierte Bewerber,
die Ihre Fähigkeiten und Stärken kennen.
Was will ich eigentlich? Wo möchte ich in
den nächsten Jahren beruflich stehen? Was
kann ich? Welche Bereiche möchte ich aufbauen?
Was muss bzw. möchte ich noch lernen? Und:
auf der Messe bin ich, um herauszufinden:
Was ist möglich?
Der Student, der einen Praktikumsplatz sucht,
definiert die Zielorientierung anders, als
der Berufsumsteiger, der seinen Karriereweg
bewusst plant. Der Student möchte lernen
und unterschiedliche Karrierewege kennenlernen,
ohne bereits konkrete Ziele vor Augen zu
haben. Also keine Angst, wenn Sie noch nicht
so recht wissen, in welchem Bereich Sie später
einsteigen möchten. Eine Jobmesse bietet
eine ideale Möglichkeit Karriereweg zu erfragen.
Ihre Fähigkeiten und Stärken sollten Sie
aber auf alle Fälle kennen und auch anschaulich
darstellen können. Es nützt wenig, wenn Sie
aufgefordert werden, etwas über sich zu erzählen,
nur Schlagworte herunter zu beten. „Ich bin
teamfähig, zuverlässig, problemlösungsorientiert
und kontaktfreudig“. Eine solche Aussage
wird keinen Unternehmensvertreter aus der
Reserve locken. Spannender wird es auch nicht,
wenn Sie Ihren Lebenslauf von A – Z herunterbeten:
„Nach der Schule begann ich im Oktober 2005
mein Studium der Betriebswissenschaften.
Im letzten Jahr war ich für ein Praktikum
in London. Im Moment schreibe ich meine Abschlussarbeit….“
Beide Varianten sind wenig spannend. Was
interessiert die Unternehmensvertreter? Was
ist ausschlaggebend für oder gegen einen
Kandidaten? Eine Verknüpfung aus Kompetenzen
und Erfahrungen. Die Mischung macht es.
Die fachliche Qualifizierung muss stimmen.
Bsp.: Absolvent Betriebswirtschaft, Schwerpunkt
Marketing, praktische Erfahrung durch relevante
Praktika. Neben der fachlichen Qualifizierung
spielen weitere Qualifikationen eine große
Rolle. Hierzu gehören z.B. Auslandserfahrung,
Fremdsprachenkenntnisse, EDV-Kenntnisse.
Die dritte wichtige Komponente sind die weichen
Faktoren auch Soft Skills genannt, die Sie
zu einer einzigartigen Persönlichkeit machen.
Ihrer Persönlichkeit stellen Sie mit dem
„wie“ und „was“ dar. Z.B. Wie habe ich etwas
erlebt? Wie konnte ich mich entwickeln? Was
habe ich für mich daraus gelernt? Soft Skills
bzw. diese weichen Fähigkeiten entwickeln
und vertiefen Sie durch Erfahrungen und Erfolge.
Durch die Erfahrungen beim Kunden entwickelten
Sie die theoretischen Verkaufstrainings zu
Ihrer persönlichen Verkaufskompetenz. Denn
persönliche Verkaufskompetenz ist weit mehr
als die fachliche Theorie der Trainings.
Hier kommt Ihre Persönlichkeit also Ihre
Soft Skills zum tragen.
Oder: Durch die Erfahrung bei der Planung
und Durchführung einer Unifete entdeckten
Sie Ihr Organisationstalent und das Gespür
ein Team zu leiten. Dieses Talent können
Sie nun theoretisch untermauern und durch
weitere Tätigkeiten festigen. Wenn Sie also
im Gespräch nur erzählen, wann Sie was gemacht
haben, vergessen Sie den Erfahrungsschatz
und den Lernfaktor dabei. Im Gespräch sollte
also auch die Faszination, die Suche nach
Herausforderungen, die Freude zu lernen,
Spaß etwas zu tun, Reflexion und Weiterentwicklung
des Erlebten Raum finden, um so Ihre Fähigkeiten
plastisch darzustellen. Was so theoretisch
klingt, ist eigentlich ganz einfach. Ich
habe nicht einfach nur ein Praktikum in London
gemacht, sondern warum London? Was hat mich
fasziniert? Was habe ich gelernt? Was hat
es mir für mein Leben gebracht? Wie hat es
mich verändert? Kurzum Unternehmen interessieren
sich für Ihre persönlichen Erfahrungen und
Entwicklungen? Welche Skills haben Sie wie
und wo erfahren, erlebt und gefestigt? Haben
Sie also am Messestand und im Einzelgespräch
keine Scheu mit Freude Ihre Persönlichkeit
zu präsentieren. Das bin ich. Das sind meine
Fähigkeiten, mein Erfahrungen und meine Qualifikationen.
Aber kennen Sie Ihre Fähigkeiten
und Qualifikationen?
Die folgende Liste mit
kann Ihnen bei Ihrer
Kompetenzanalyse helfen
- Fachkompetenz: Studium, Praxiserfahrung, Sprachkenntnisse,
IT-Kenntnisse, Medienkompetenz,
Interdisziplinäres
Wissen
- Soziale Kompetenz: Teamfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, Kontakt-
und Kommunikationsstärke, Konflikt- und Konsensfähigkeit,
Kritikfähigkeit
- Methodenkompetenz: (Eigen-)Motivation, Recherchefähigkeit,
Analysefähigkeit, Flexibilität,
effiziente
Arbeitsorganisation,
Zeitmanagement, Fähigkeit
sich in neue Aufgaben
einzuarbeiten.
- Persönliche Kkompetenz: Lernbereitschaft, Lösungsorientierung,
Kreativität, Selbstständigkeit,
Bereitschaft
Verantwortung zu übernehmen,
Entscheidungsfähigkeit,
Leistungsbereitschaft,
Zielstrebigkeit, Ehrgeiz,
interkulturelle Kompetenz,
kundenorientiertes
Denken, Empathie
Das i-Tüpfelchen einer gelungenen Präsentation
am Messestand und im Einzelgespräch ist nun,
wenn Sie vorab bei der Unternehmensrecherche
berücksichtigen, welche Qualifikationen das
Unternehmen voraussetzt oder wünscht. Haben
Sie diese, sollten Sie das auch erwähnen.
Einfaches Beispiel: Ein Unternehmen legt
Wert auf umfassende SAP-Kenntnisse. Sie konnten
in einem Praktikum bereits hinreichende Erfahrung
sammeln. Also sollten Sie dies auch hervorheben.
Oder: Ein offenes Wesen, die Fähigkeit aktiv
zu zuhören und eine gute Präsentationsfähigkeit
wird erwünscht. Das Sie diese Skills beherrschen
können Sie in zweifacher Hinsicht zum Ausdruck
bringen. Zum einen können Sie über Erfahrungen
anschaulich berichten und zum anderen diese
Fähigkeiten im Gespräch aktiv zum Ausdruck
bringen.
Da jedes Unternehmen eine andere Palette
an Skills wünscht, sollten Sie im Vorfeld
auf jedes Gespräch einstellen. Wann bringe
ich welche Qualifikation verstärkt zum Ausdruck.
Im Einzelgespräch können Sie sich mit der
Überzeugungsarbeit mehr Zeit lassen und Qualifikationen
Stück für Stück ausführlich darstellen. Beim
Gespräch am Messestand, sollten Sie bereits
bei der ersten kurzen Vorstellung Ihrer Person
wichtige Skills kurz erwähnen, um sofort
Interesse zu wecken. Signalisieren Sie damit
gleich: „Hallo, von den gewünschten Qualifikationen
bringe ich einige mit.“
Was mache ich nun, wenn ein Unternehmen sich
im Internet und in Stellenanzeigen sehr allgemein
ausdrückt und so gar nicht klar wird, was
sie suchen? Dann stellen Sie auf der Messe
genau diese Frage: „Was zeichnet für Sie
den Idealbewerber aus? Welche Qualifikationen
sind in Ihrem Unternehmen wichtig?“ Holen
Sie sich auf der Messe diese wichtigen Daten,
damit Sie diese gezielt in der schriftlichen
Bewerbung einsetzen können.
Apropos, Bewerbungsunterlagen können Sie
zur Messe mitnehmen. Es empfiehlt sich hier
der Lebenslauf, Anlagen und ggf. ein neutral
gehaltenes Motivationsschreiben. Verzichten
Sie auf personifizierte Anschreiben. Denn
eventuell richten Sie das Anschreiben an
ein Unternehmen bzw. sogar an einen Ansprechpartner
aus dem Messekatalog, nur um festzustellen,
dass dieses Unternehmen keine Bewerbungsmappen
annimmt und der Ansprechpartner leider nicht
auf die Messe kommen konnte.
Besser sind also neutral gehaltene Bewerbungen,
die Sie nach einem Gespräch auf Wunsch abgeben.
Der Unternehmensvertreter wird die Unterlagen
mit eigenen Notizen zu Ihrer Person und seinem
persönlichen Eindruck versehen. Ein Anschreiben
kann von Ihrer Seite dann noch via E-Mail
nachgereicht werden.
Sie müssen keinen Bewerbungsmappen abgeben.
Sie können sich genauso auf die Gespräche
konzentrieren und Ihre Bewerbungen zeitnah
per Post oder E-Mail nachsenden. Als sinnvoll
hat es sich jedoch erwiesen, zumindest einige
Lebensläufe dabei zu haben.
Zu einer gelungenen Selbstdarstellung auf
der Jobmesse gehören noch weitere ganz grundsätzliche
Punkte. Sie kann man ganz einfach mit „Knigge“
umschreiben. Der Blick in den Knigge soll
diesen Messeratgeber abschließen.
4. Benimm ist in – ein
Blick in den Knigge
Die Frage zum Dresscode kann ganz klar beantwortet
werden. Handelt es sich um eine Messe auf
dem Unicampus muss kein Anzug getragen werden.
Trotz alledem sollten Sie die verwaschene,
löchrige Lieblingsjeans und das Schlabbershirt
im Schrank lassen. Flipflops und kurze Hosen
sind allerdings nicht angebracht. Stehen
Sie kurz vor dem Studienabschluss sollten
Sie dem Unternehmen auch in Ihrer Kleiderwahl
das Gefühl geben, dass Sie sich auf dem Weg
ins Berufsleben befinden. Mit Jeans, Hemd
und Sakko (ohne Krawatte) bzw. Bluse, Top
und Blazer sind Sie auf der richtigen Seite.
Findet eine Jobmesse in einem Hotel oder
in Messehallen statt, gilt Business-Look.
Um den Anzug kommt man als Herr also nicht
herum. Für die Damen gilt Hosenanzug oder
Kostüm. Alles dezent, eher etwas konservativ.
Vermeiden Sie auffälligen Schmuck und der
Rock sollte das Knie bedecken. Zurückhaltung
gilt auch für den Ausschnitt von Tops oder
Blusen. Dezent sollten auch Rasierwasser
und Parfum verwendet werden.
Wichtig ist aber auch, dass Sie sich in Ihrer
Kleidung wohlfühlen und auch auf schicke,
aber bequeme Schuhe achten. Wenn der Schuh
drückt oder das Sakko klemmt, kann man sich
kaum frei und ungezwungen vorstellen.
Wählen Sie generell ein leichtes Marschgepäck.
Auf den großen Rucksack oder die riesige
Tasche sollten Sie beim Gang durch die Stände
verzichten. Sie werden viele Prospekte und
Werbematerial bekommen. Eventuell deponieren
Sie eine größere Tasche an der Garderobe,
in die Sie zwischendurch die gesammelten
Materialien verstauen können. So vermeiden
Sie am Ende des Tages mit vielen Werbetüten
und Taschen von Stand zu Stand zu laufen.
Der feuchte Händedruck mag so manchem Unternehmensvertreter
nach einem langen Messetag zur Weißglut bringen.
Die in Deutschland übliche Begrüßung sollten
Sie bei Gesprächen am Messestand deshalb
behutsam verwenden und lieber erst einmal
abwarten, wie der Unternehmensvertreter das
handhabt. Anders beim Einzelgespräch, hier
gehört der Händedruck zur höflichen Begrüßung.
Rücken Sie am Messestand ihrem Gesprächspartner
nicht zu sehr auf die Pelle. Jeder Mensch
braucht seinen Raum um sich. In Südeuropa
ist dieser geringer, wie im Norden. In Deutschland
ist die Armlänge als Abstand gut gewählt.
Zum Schluss sei noch gesagt, dass Sie mit
Natürlichkeit und Authentizität immer gut
bedient sind. Versuchen Sie sich nicht zu
verstellen oder gar Theater zu spielen. Wer
noch keine Übung in Gesprächen mit Unternehmensvertretern
hat, sollte am ersten Messetag nicht gleich
mit dem Traumunternehmen beginnen, sondern
erst einmal Gesprächserfahrung sammeln.
Autor: Dipl.-Ing. (FH) Angela Schütte M.A.


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Erfolgreich bewerben beginnt mit der Stärken-
und Schwächenanalyse
Die Stärken- und Schwächenanalyse ist der
wichtigste Baustein zur erfolgreichen Bewerbung.
Egal ob Berufseinstieg oder Berufswechsel,
jeder sollte sich rechtzeitig Gedanken zu
diesem Thema machen.
Wann beginnt der Bewerbungsmarathon?
Die Frage "wie bewerbe ich mich richtig"
sollte man nicht erst mit dem Diplom in der
einen und dem Stellenteil der Tageszeitung
in der anderen Hand stellen. Wer nach dem
Studienabschluss nicht nur irgendeine Beschäftigung
für etwas Gehalt anstrebt, sondern Karriere
machen möchte, sollte bereits nach dem Vordi-plom
beginnen, seinen Berufseinstieg zu planen.
Ähnlich sieht es beim Stellenwechsel nach
2-4 Jahren Berufserfahrung aus. Wichtig ist
auch hier die genaue Planung der zukünftigen
Karriere.
Die Selbstanalyse
Am Anfang der Planung steht die Selbstanalyse.
Diese Selbsteinschätzung sowie eigene Vorstellungen
und Ziele zu definieren ist unerläßlich.
Denn wer nicht über seine eigene Person Bescheid
weiß, kann auch nicht über sie Auskunft geben.
Egal ob Lebenslauf oder Bewer-bungsgespräch:
Sie sind immer gefragt. Die Basis dieser
Selbstanalyse bilden vier ganz banale Fragen:
- Wer bin ich?
- Was kann ich?
- Was will ich?
- Was ist möglich?
Nicht nur im stillen Kämmerlein
sollten Sie
die Antworten auf diese
Fragen suchen, sondern
auch im Gespräch mit Freunden,
Verwandten,
Professoren und mit Unternehmen.
Kontinuierliches
Lesen von Fach- und Wirtschaftsliteratur
sowie die Recherche im
Internet gibt Ihnen
da-rüber hinaus ein breites
Spektrum Ihrer
beruflichen Möglichkeiten.
Nur so erfahren
Sie, was auf dem Arbeitsmarkt
los ist, nur
so können Sie lernen, Ihre
Fähigkeiten einzuschätzen.
Im Gespräch erfahren Sie,
was andere von
Ihren Fähigkeiten halten.
Jobmessen sind
hierfür eine ideale Quelle.
Denn zum einen
können Sie wichtige Informationen
zum Unternehmen
erfragen und zum anderen
das Anforderungsprofil
des Unternehmens an Sie
kennenlernen. Durch
den individuellen Kontakt
haben Sie aber
auch die Chance Ihre persönlichen
Stärken
darzulegen.
Bereits nach dem Vordiplom sollte zum Beispiel
ein Student Informationen zum Berufseinstieg
sammeln, um Neigungen karrierefördernd zu
vertiefen und die notwendigen Voraussetzungen
für einen nahtlosen Berufseinstieg zu schaffen.
Dieser Meinung sind viel Personalverantwortliche.
Die Unternehmen wollen Eigeninitiative und
Eigendynamik
Trotz des immer noch recht guten Arbeitsmarktes
für Hochschulabsolventen und Young Professionals,
insbesondere für Ingenieure, werden Ihnen
die interessanten Joban-gebote nicht auf
dem Campus Ihrer Hochschule entgegenfliegen
oder Headhunter Schlange stehen. Den ersten
Schritt für die Karriere müssen schon Sie
selbst tun und auf die Unternehmen zugehen.
Wo möchten Sie in fünf Jahren stehen? Eine
Frage, die Ihnen in jedem Vorstellungsgespräch
begegnen wird. "Wo kann ich in fünf
Jahren stehen?" lautet Ihre Gegenfrage
an die Unternehmen.
Sich in dem Unternehmen Ihrer Wahl wohlfühlen
und persönliche Ziele verfolgen zu können,
ist sehr wichtig. Haben Sie immer vor Augen,
dass Sie dort die meiste Zeit des Tages verbringen
werden. Sie werden nur volle Leis-tung erbringen,
wenn das Arbeitsumfeld stimmt. Ein vorschneller
Ent-schluss für einen Arbeitsplatz schadet
Ihnen und auch dem Unternehmen. Richtig entscheiden
können Sie aber nur, wenn Sie wissen, was
Sie wollen. Und deshalb sollten Sie der Selbstanalyse
genügend Zeit widmen.
Sie müssen von Ihren Fähigkeiten überzeugt
sein
Wer in der schriftlichen
Bewerbung und im
Vorstellungsgespräch die
Unter-neh-men-svertreter
davon überzeugen möchte,
dass er der Idealkandidat
für die ausgeschriebene
Position ist, muss
von seinen Fähigkeiten
überzeugt sein. Die
vier Grundfragen: Wer bin
ich? Was kann ich?
Was will ich? Was ist möglich?
müssen von
Ihnen in überzeugende Aussagen,
wie Ich bin...
Ich kann... Ich will...
Ich möchte... umgewandelt
werden.
- Sich bewerben heißt sich verkaufen
ist vielleicht eine gewagte Aussage, aber
sie trifft den Nagel auf den Kopf. Das Produkt,
welches "verkauft" werden soll,
ist Ihre Person und Ihre Arbeitskraft. Dafür
müssen Sie eine Marketingstrategie entwickeln.
Denken Sie einmal darüber nach, wieviel Energie
ein Unternehmen aufbringt, um ein neues Produkt
auf dem Markt zu platzieren, es zu etablieren
und sich gegenüber der Konkurrenz einen Marktvorteil
zu verschaffen. Diese Energie lässt sich
an den Werbestrategien in Zeitungen, Zeitschriften
und Fernsehen eindrucksvoll verfolgen. Wenn
Sie diese Maßstäbe auf Ihre Person ansetzen,
werden Sie begreifen, welche Anstrengungen
Sie auf sich nehmen müssen, um gegenüber
Ihren Mitbewerbern bestehen zu können und
einen interessanten Arbeitsplatz zu bekommen.
Bei der Entwicklung Ihrer Marketingstrategie
hilft Ihnen das AIDA Prinzip:
- Attraction
- Interest
- Desire
- Action
Beispiel: Auf eine Stellenanzeige eines bekannten
Markenartikelherstellers - ausge-schrie-ben
wird ein Traineeprogramm für Wirtschaftsingenieure
im Bereich Produktion - bewerben sich 200
Kandidaten. Ein Horrorszenario für Stellensuchende,
aber eine interessante Auswahlmöglichkeit
für das Unternehmen. 200 Arbeitsuchende,
die glauben, dem Anforderungsprofil des Unternehmens
zu entsprechen, 200 Wirt-schafts-ingenieure
mit entsprechenden Fachkenntnissen, 200 Individuen
mit unterschiedlicher Persönlichkeit.
Sie möchten diese Stelle auch. Entwickeln
Sie Ihre Marketingstrategie, finden Sie für
sich heraus, was Sie von all den anderen
unterscheidet. Ihre persönlichen Vorzüge
sind gefragt. Auch Sie haben Wirtschaftsingenieurwesen
mit den gewünschten Schwerpunkten studiert.
Warum entsprechen gerade Sie dem geforderten
Profil des Unternehmens? Warum sind Sie der
Kandidat, der mit Leistungsbereitschaft,
Initiative, Motivation, Kreativität und Fachwissen
dem Unternehmen die notwendigen Fortschritte,
Marktchancen, Umsätze und Gewinne erarbeiten
wird?
Das beschriebene Szenario mag übertrieben
klingen. Ich möchte Ihnen mit einem solchen
Beispiel nur die eine wichtige Tatsache vermitteln:
Sie müssen eine Marketingstrategie für Ihre
Person entwi-ckeln, die klar und deutlich
Ihre Vorzüge in fachlicher und persönlicher
Natur hervorhebt.
Verfügen Sie nicht über das so oft gewünschte
Prädikatsexamen, dann müssen Sie um so mehr
Ihre Persönlichkeit in den Vordergrund stellen.
Denn was nützt dem Unternehmen ein Mitarbeiter
mit der Note 1,0, wenn er keinen Biss, keine
Teamfähigkeit, keine Leistungsbereitschaft,
keine Kreativität und keine Motivation besitzt.
Achtung: Es nützt wenig, diese Schlagworte ohne Begründung
aufzuzählen oder im Anschreiben aufzulisten.
Anschauliche Beispiel aus der Praxis sind
gefragt.
In der Selbstanalyse sollten Sie die Schlagworte
aus den Anzeigen nehmen und in persönlichen
Beispielen Ihre Fähigkeiten in jedem Punkt
darlegen.
Nehmen wir zum Beispiel "teamfähig".
Zur Beantwortung reicht nicht eine reine
Aufzählung nach dem Motto "ich bin teamfähig."
Sondern bei der Frage: Sind Sie teamfähig?
könnte Ihre Antwort lauten: Ja, in meiner
letzten Seminararbeit haben wir von der Recherche
bis zu Ausarbeitung im Team gearbeitet. Es
mir viel Spaß gemacht und mir gezeigt wie
spannend und motivierend es ist Ideen im
Team zu entwickeln und umzusetzen.
Idee: Lassen Sie sich auch von Ihrer Familie oder
Freunden anhand der gängigen Schlagworte
(teamfähig, kontaktfreudig, kommunikativ,
motiviert, belastbar, flexibel, kreativ etc.)
charakterisieren. Sie werden Erstaunliches
über Ihre Person erfahren. Die gewonnenen
Erfahrungen können Sie dann positiv für Ihre
Bewerbung umsetzen.
Sie werden auch feststellen, dass Sie nicht
nur Stärken haben, sondern auch Schwächen.
Sehen Sie es positiv. Hat man eine Schwäche
erkannt, kann man an ihr arbeiten.
Doch was antworten Sie auf die berühmt berüchtigte
Frage: "Nennen Sie mir drei Stärken
und drei Schwächen?"
Die Erarbeitung der Stärken haben wir ja
gerade besprochen. Doch gravierende Schwächen,
die Sie aus der Bewerberauswahl katapultieren
würden (z.B. Sie sind der absolute Einzelkämpfer
und tun sich mit der Teamarbeit eigentlich
eher schwer) sollten Sie besser nicht anbringen.
Warum stellen Unternehmensvertreter eigentlich
diese Frage, wenn Sie doch keine ehrliche
Antwort auf den Punkt "Schwächen"
erwarten können?
Es ist die Stressfrage par excellence. Man
möchte hier testen, wie Sie mit unangenehmen
Frage umgehen. Die richtige Reaktion kann
im späteren Berufsalltag sehr wichtig sein.
Deshalb ist der Test im Bewerbungsgespräch
für das Unternehmen ein Kriterium. Es geht
also primär um das "wie" Sie antworten,
weniger um das "was" sie antworten.
Belanglose Schwächen eventuell auch aus dem
Privatbereich können als Antwort dienen.
Sei es die Schwäche für Kriminalromane "wenn
ich erst einmal angefangen habe, kann ich
nicht mehr aufhören" oder auch nur für
Lakritz einer bestimmten Marke für die Sie
schon einmal eine Fahrt zum Supermarkt in
Kauf nehmen. Eine andere Variante sind Schwächen,
die man eigentlich positiv bewerten kann:
"Ich möchte alles perfekt erledigen
und kann es nur schwer akzeptieren, wenn
das Arbeitsergebnis hinter den Möglichkeiten
zurückbleibt."
Auf diese Frage, mit der
Sie durchaus auch
schon bei einer ersten
Begegnung auf einer
Jobmesse konfrontiert werden
können, sollten
Sie sich vorbereiten. Sie
wird direkt oder
indirekt bei jedem Vorstellungsgespräch
gestellt.
Autor: Dipl.-Ing. (FH) Angela Schütte M.A.


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Fit ins Vorstellungsgespräch
Da sitzen Sie nun endlich
beim Unternehmen.
Ein Glas Wasser vor sich,
nette Floskeln
zum Wetter und dem neuen
Empfangszentrum
des Unternehmens sind gewechselt.
Entspannung
macht sich noch nicht in
einem breit, aber
Sie haben das Gefühl, der
erste Eindruck,
den Sie hinterlassen haben,
ist positiv.
Haben Sie Schwächen?
Gerüstet sind Sie auch
für die berühmte Frage
nach den Schwächen oder
dem größten Misserfolg.
Die Schwächen, die man
sich zurechtgelegt
hat, sind entweder privater
Natur (kreative
Unordnung auf dem Schreibtisch,
die so geliebten
Dickmacher in Form von
Pralinen) oder sind
eigentlich positiv zu bewerten
(alles sollte
möglichst perfekt sein,
Ungeduld, wenn Dinge
nicht schnell erledigt
werden können). Aber
besonders fachlich haben
Sie sich gut vorbereitet.
Die wichtigen Erfahrungen
und Erfolge aus
den letzten Projekten können
positiv ins
Licht gerückt werden. Sprachkenntnisse
sind
frisch aufpoliert. Und
Sie haben sich ausführlich
über Strukturen und Strategien
des Unternehmens,
bei dem Sie sich beworben
haben informiert.
„Erzählen Sie etwas über
sich“. Selbstverständlich,
gerne. Ob drei oder fünf
Minuten, Sie können
sich ins rechte Licht rücken
und alle relevanten
Kompetenzen optimal in
Beispielen aus Studium
und Beruf darstellen.
Wer bist du? Das Unternehmen möchte Sie kennen
lernen.
Doch was ist das denn jetzt?
Warum reden
die Unternehmensvertreter
jetzt von Urlaub?
Was machen Sie im Urlaub?
Haben Sie einen
großen Freundeskreis? Engagieren
Sie sich
in Vereinen? Treiben Sie
Sport? Was lesen
Sie? Was sehen Sie am liebsten
im Fernsehen?
Was tun Sie, wenn Sie mal
richtig entspannen
möchten? An Entspannung
denken! Im Moment
verkrampfen Sie immer mehr.
Was wollen die
mit solchen Fragen erreichen?
Man möchte Sie kennen lernen.
In all Ihren
Facetten. Was für ein Mensch
sind Sie neben
dem Beruf? Wie gestalten
Sie Ihren Ausgleich
zum Beruf? Lieben Sie den
Kontakt zu anderen
Menschen? Engagieren Sie
sich für und mit
anderen im Team? Lesen
bildet, Sport sorgt
für Gesundheit und Ausgleich,
Freunde und
Engagement zeichnen kontaktfähige,
umgängliche
und offene Menschen aus.
Sich entspannen
können ist wichtig, um
Stress zu verarbeiten.
Nur so gelingt es, hohen
Anforderungen mit
gleichbleibendem Elan zu
begegnen.
Unternehmen suchen Persönlichkeiten
Entspannen Sie sich also bei solchen Fragen.
Unternehmen suchen Persönlichkeiten, die
mehr ausmacht, als nur die Fachkenntnisse
sowie Erfahrungen und Erfolge aus dem beruflichen
Hintergrund. Offene, aber auch wohldosierte
Information aus dem privaten Umfeld sollten
Ihnen leicht von den Lippen gehen. Jedoch
seien Sie immer darauf bedacht, dass ein
positives Bild entsteht. Probleme im Verein,
mit Freunden, im Sport oder die detaillierte
persönliche Meinung zu Literatur, Politik
oder Wirtschaft ist fehl am Platze.
Viel Erfolg!
Autor: Dipl.-Ing. (FH) Angela Schütte M.A.


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